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Mexiko: Indigene Kultur, Maya Ruinen im Dschungel und baden in Cenotes


Januar 2020

Chamula

Chamula und die Kirche Templo de San Juan

San Juan Chamula ist eine unabhängige und autonome Tzotzil Gemeinde, welche 10km außerhalb von San Cristobal de las Casas, in Chiapas liegt. Die Bewohner leben nach ihren eigenen Gesetzen und Traditionen, beispielsweise leben sie immer noch polygam. Die Tzotzil verteidigen ihre Kultur und Religion strikt gegen äußere Einflüsse und haben trotz der Unterdrückung der katholischen Kirche und den Spaniern vieles aus ihrer Kultur behalten. Die Familien, fast jede Frau hat 6 bis 8 Kinder, welche schon sehr früh in den Arbeitsalltag, unter anderem auch Weben, einbezogen werden, leben auf engem Raum zusammen. Es gibt keine Schulpflicht.

Wesentlich sind auch andere Regeln! So gibt es kein Hotel im Ort und bei Einbruch der Dunkelheit haben Touristen die Stadt zu verlassen! Auch sonstige Ortsfremde aus der näheren und weiteren Umgebung haben den Ort zu verlassen - die Einheimischen wollen unter sich sein. Auch Frauen, welche einen Mann aus einem anderen Ort heiraten, müssen San Juan verlassen - im umgekehrten Fall dürfen aber Männer bleiben, wenn sie eine ortsfremde Frau heiraten.

Die Kirche Templo de San Juan bildet das Herzstück der Gemeinde. Von Außen sieht sie wie andere katholische Kirchen aus. Von Innen darf man leider keine Bilder machen. In der Kirche werden christliche Heilige angebetet, aber gleichzeitig traditionelle Rituale durchgeführt.
Beim Betreten der Kirche steigt einem der Geruch von Weihrauch, ätherischen Ölen und tausender brennender Kerzen in die Nase. Auf dem Steinboden sind Piniennadeln ausgebreitet, welche alle drei Tage wegen Brandgefahr ausgetauscht werden. Es gibt keine Bänke und beidseitig, längsseitig der Kirche stehen Glaskästen mit Heiligen. Die Figuren haben alle einen kleinen Spiegel umgehängt. Im Glauben der Indianer nimmt die Figur durch den Spiegel einen Teil der Seele auf. Aus diesem Grund ist es auch strengstens verboten, diese Figuren zu fotografieren. Dies würde einem Raub der Seele gleichkommen.

Auf dem ganzen Boden verteilt sitzen kleine Gruppen von Leuten um angezündete Kerzen. Jeder Gruppe wohnt ein Schamane bei, welcher irgendetwas vor sich hinmurmelt. Coca-Cola oder Fanta werden getrunken, um besser Rülpsen zu können. Dieses soll das Böse austreiben. Dazu werden Hühner geopfert. In einem Ritual wird das Huhn vom Schamanen zweimal über den Kerzen gekreist, über den Körper der Besitzerin gestrichen um ihm dann kurz und schmerzlos den Hals umzudrehen. Nur wenn das Huhn keine «Schäden» hat ist es essbar und „gut!“ Uns hat die sehr spezielle Stimmung in dieser Kirche gefallen.
«Wie wohl der Papst auf diese Art Katholiken reagieren würde?»

bei Celestun 

Flamingos in der Lagune von Celestun

Celestun ist ein Fischerdorf und liegt etwa 90km westlich von Merida am Golf von Mexiko. Unser Anlaufs Punkt im Ort war Villas de Mar mit Camping Möglichkeit, denn hier wird eine Tour mit Tuk-Tuk zu den Kubaflamingos angeboten.
Zwischen Flussmündungen und Lagunen umgeben von Mangrovenwäldern leben hier, je nach Saison bis zu 50.000 rosarote Flamingos. Die gebrechlich wirkenden Vögel stolzieren im seichten Wasser, unter anderem auch auf Nahrungssuche. Das Gefieder der Flamingos ist ursprünglich weiss und erst durch die Einnahme von kleinen Krebsen, welche den Farbstoff Karotinoide enthalten, erhalten sie dann die typisch rosarote Färbung.
Entlang des fast menschenleeren Strandes sieht man zu viel Müll – Plastiktüten, die vom Meer angespült wurden und die niemand wegräumt – Bauruinen, dem Verfall überlassene Restaurants, nie fertig gestellte Hotels - aus Zeiten, in denen man hoffnungsvoll dachte, dass Celestún vielleicht mal so viele Touristen anziehen würde wie andere Orte Yucatáns.

Jipijapa

Jipijapa – PANAMA-HÜTE von Becal, Mexiko

Seit über 100 Jahren ist die Hut Produktion von Bécal wichtigster Wirtschaftszweig. Jipijapas (Hüte) werden außerhalb Mexikos Panamahüte genannt.
In Bécal lebt fast jede zweite Familie von der Hutproduktion. Das Ausgangsmaterial, die Jipi-Palme, wird von den meisten Herstellern selbst gepflanzt. Die Blätter werden geteilt und mit Schwefel gekocht um sie zu bleichen. Fast jedes Haus hat im Garten eine Höhle, die direkt in den Kalkstein gehauen ist. Nur in den feuchten, kühlen Kellern ist die Faser weich und elastisch genug, um sie zu flechten. Das fertige Geflecht wird dann in einer speziellen Hutpresse vorgeformt. Mit den Händen bringt der Hutmacher das Produkt dann in die endgültige Form.
Das letzte Mal kauften wir im Dezember 2009 in Ecuador Panamahüte. Nun haben wir nach 10 Jahren hier in Mexiko wieder zugeschlagen und drei verschiedene Modelle erstanden.

Maya Ruine

Maya Ruinen in Yucatán

Der Großteil von Yucatan ist von Regenwald bedeckt und Berge sind hier Fehlanzeige. Da es an Geldern fehlt, sind nur ein Bruchteil der bekannten Maya Ruinenstätten bis heute vom Urwald ausgegraben und restauriert worden.
Bis heute ranken sich viele Rätsel und Mythen rund um die Lebensweise der Maya. Es gibt kaum entschlüsselte Überlieferungen darüber, wie die einstige Hochkultur der Maya so plötzlich ihren Niedergang erlebte.
Cenotes, Einbrüche in den Kalksteinböden, riesige Trinkwasserspeicher haben auch für jede Maya Stadt eine lebenswichtige Rolle gespielt und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass es um fast jeder Maya Ruinenstadt auch eine Cenote gibt.

Wir sind einige imposante Maya Pyramiden hinaufgeklettert, dort wo es noch erlaubt ist. Der bekanntesten Ruinenstadt von Chichén Itzá haben wir wegen Verkehrschaos, Parkplatz Mangel um 09.00 Uhr morgens und Horden von Touristen keinen Besuch abgestattet. So manche Cenote haben wir besucht und sind wegen kreischender Ami Gruppen dem Badespass aber ferngeblieben.

Ach ja, hier auf Yucatán zahlt der Ausländer den mehr als 5-fachen Eintrittspreis gegenüber den Mexikanern. Vielleicht etwas krass?

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