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Kawasaki - Quadbike Überschlag in Argentinien


25. Juli 2006

Coranzuli

Heute war was los!

Ausflug mit Kawi über 75 km von Humahuaca nach dem viel gepriesenen Iruya. Beim schnellen Ritt auf der starken Wellblechpiste trafen wir kurz vor der Passhöhe Freddy und Rita, alte Reisebekannte, welche ihren Dieseltank der Sonne entgegenhielten. Die Nacht auf 3800 Meter sei kalt gewesen, und ihr Lastimotor wollte mit dem gefrorenen, eingedickten Diesel noch nicht recht laufen. Nachdem wir für später in Iruya abgemacht hatten, fuhren wir weiter, um vorher noch die Abzweigung nach Coranzuli zu nehmen.

In dem kleinen, abgelegenen, hoch auf einem Felsenvorsprung thronenden Coranzuli schauten wir einer Gruppe Frauen bei der Auswahl von zwei Lämmern aus einer Herde, und der Schlachtung zu. Das ganze war sehr natürlich und ohne Trari-Trara.

Lammschlachtung

Das Lamm wurde in der Herde von ca. 40 Tieren ausgesucht, in eine Ecke abgedrängt, von zwei Frauen gepackt, ausserhalb der Pferchmauer auf den Boden gedrückt, Kopf hochgehalten, mit schnell noch gewetztem Messer die Gurgel durchgetrennt, und mit einem Gefäss das ausfliessende Blut aufgefangen. Das tote Tier wurde nun auf die natursteinige Pferchmauer gelegt und das Fell abgezogen. Das Ganze wurde auf eine so selbstverständliche Art von den verschieden alten Frauen, mit verschieden vielen Zähnen ausgeführt, dass es irgendwie nicht brutal wirkte.

Bergpass

Bei der Rückfahrt nach Iruya wollten wir eine beschriftete Abkürzung, welche uns eine Ersparnis von 15 km gebracht hätte, fahren. Der kaum sichtbare Pfad führte eine schmale, tief eingeschnittene Schlucht hinab, in welcher auch der Wildbach floss. Die ersten 200 Meter waren so-la-la zu befahren. Dann kam der erste Abbruch und wir mussten schon ziemlich gewagt in, und durch den Bach. Dann wieder ein Anzeichen von Weg. Nach weiteren hundert Metern wäre nur noch mit Seil und Haken an ein Weiterkommen zu denken gewesen. Wenden und zurück.

Kawi Absturz

Leider gab ich dann bei einer fast senkrechten, felsigen Flussausfahrt zuviel Gas und zuwenig Vorlage, was bewirkte, dass es mich mitsamt der Kawi rückwärts überschlug und wir beide auf dem Rücken im steinigen Flussbett lagen. Netterweise landete die Kawi aber nicht voll auf mir. Dank Rückenprotektor und dem getragenen Helm lief die Geschichte nur mit schmerzenden, geprellten Rippen und einem gestreckten Hals sowie einigen Druckstellen auf dem Rücken ab. Brigitte wollte sowieso fotografieren, und daher ist meine Zirkusnummer festgehalten.

Nachdem wir die Kawi wieder auf ihre Räder gestellt hatten, durften wir feststellen, dass sie ausser dem rechten, abgebrochenen Rückspiegel topfit war, und auch wieder entsprechend lief.

Total Schwein gehabt.

Iruya, wo wir dann Freddy und Rita kurz trafen, ist eine richtige Touristenattraktion.

Die Ausfahrt vom Vortag nach Palsa de Aparzo und die farbenprächtige Landschaft haben uns ebenso, beziehungsweise besser gefallen. Da trafen wir auf 160 km auch nur ein einziges Fahrzeug, und dies war ein Einheimischer. Auf über 4000 Metern weideten noch freilaufende Kühe in einsamster Gegend.

Zu vermerken ist noch, dass wir uns auf den diversen Kawi-Ausfahrten ab Humahuaca immer zwischen 3000 - 4500 Metern Höhe bewegten. Über 4000 Metern hat die Kawi manchmal beim Lastwechsel etwas geschnarcht, ist aber trotzdem sehr gut gelaufen, und dies ohne irgendeine Einstellungsänderung des Vergasers meinerseits.

Iruya

Nach einem nun 10-tägigen Aufenthalt in Humahuaca und Umgebung fahren wir weiter, um über den Paso de Jama (4800 Meter Höhe) nach Chile zu gelangen. Wir freuen uns, und sind bereit für weitere Abenteuer.

Fotogalerie