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Von Argentinien nach Chile - Überquerung der Anden


Juli 2006

Lamas sind hauptsächlich Fleisch- und Wolllieferanten

In einem Museum kostet der Eintritt für Ausländer 10 Pesos, für Argentinier 3 Pesos. An der Kassa geben wir auf spanisch Antwort. Die Dame fragt dann, woher wir kämen, und ob wir schon Jubilarios sind? Dank der Antwort, ja wir sind schon pensioniert, wird eine Eintrittsgebühr von nur 3 Pesos verlangt. Also, älter werden hat auch seine Vorteile.

Um nach Chile zu kommen, müssen wir die Anden überqueren. Die Höhe der Grenzstation von Argentinien liegt um 4'200 Meter und danach geht es kilometerweit noch höher hinauf, bis dass man dann auf den letzten 50 Km kurviger Strasse nach San Pedro de Atacama (2300 Meter) runterkommt.

Wir haben uns in Humahuaca (3000 Meter) eine Woche lang aufgehalten und mit der Kawi Touren bis auf 4300 Meter unternommen. Unsere Körper haben sich an die geringere Sauerstoffzufuhr gewöhnt. Deshalb hatten wir auch während den drei Nächten über 4000 Metern keine nennenswerte Probleme.

Für den Ernstfall haben wir in der Schweiz schon mit Sauerstoff-Flaschen (wie Haarspraydosen) für Bergsteiger vorgesorgt, und in einer hiesigen Apotheke besorgten wir noch Medikamente für die Höhenkrankheit. Hier werden die Tabletten einzeln verkauft. „Fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker und lesen sie die Packungsbeilage", Letzteres erhält man dabei leider nicht.

Die Routenwahl fiel auf die Verbindungsstrasse von Salta nach Jujuy, jedoch nicht über die Schnellstrasse. Die Strasse wurde schnell eng, kurvig und unübersichtlich. Die Landschaft verwandelte sich tropisch, Bäume mit vielerlei Schmarotzerpflanzen, feucht und etwas mit Nebel verhangen. Plötzlich Gegenverkehr mit zu hoher Geschwindigkeit - Pkw-Lenker hatte Glück. Das erste Mal, dass ein Einheimischer sich über uns nicht freute. Kein Wunder, er hatte ja den Schreck noch in den Gliedern und sein nachfolgender Kollege drohte dann auch noch mit der Polizei. Warum? Wir könnten nicht mit unserem Camion so eine enge Strasse befahren. Verkehrsschilder wiesen auf 5m Breite und kurvige Strecke hin, keine der Brücken hatte ein Gewichtslimit. Na ja, kein Platz zum Umkehren und so sind wir die restlichen 25 Km auch noch gefahren, und haben dann später noch den Linienbus gekreuzt. Jeder sieht das eben ein wenig anders!

In den Thermen de Reyes haben wir uns im Schwimmbecken liegend mit ArgentinierInnen über Gott und die Welt unterhalten. So kann man die Sprache am besten lernen und kommt den Einheimischen am Nächsten.

Würden wir für das Fotografieren Robustos Geld kassieren, so könnten wir sicher noch viel günstiger um die Welt reisen. So Mancher hat schon vor dem Fahrzeug für ein eigenes Foto posiert und wie der Besitzer gestrahlt.

Freddy und Rita haben wir vor 13 Jahren auf einer unserer Libyenreisen das erste Mal getroffen. Wie haben wir gestaunt, als beide in Salta auf den Campingplatz gefahren kamen. Lange, strenge Nächte waren die Folge.

Brigitte „Do it yourself"

An einem Montag, während Edy seine Siesta hält, hört er plötzlich einen entsetzten Schrei aus dem Badezimmer. Brigitte meinte, sie könnte sich ihre Haare mit unserem Hair Trimmer selber kürzen. Ohne Schlechtes zu ahnen, benützte sie den kürzesten Kammaufsatz und die entsprechende Schnittlängen-Einstellung und setzte den ersten Schnitt dort, wo manche ihren Mittelscheitel tragen. Erst als das Gerät wegen der zu vielen Haare anfing zu stottern, schaute Brigitte in den Spiegel. Vor lauter Entsetzen sind nicht mal Tränen geflossen. Haare wachsen wieder!

Montags Hände weg von der Haarschneidemaschine, da arbeiten die Frisöre ja auch nicht!

Nach 109 Tagen, 5200km, 28 Lagerplätzen mit vielen wunderschönen Eindrücken und Erlebnisse in Argentinien haben wir nun Chile erreicht.

Wir wurden an der Grenze von Beamten freundlichst empfangen, was für uns ein gutes Omen ist.

Bis bald

Edy und Brigitte

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