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Brasilien - Visum-Verlängerung und Zigarren


September 2008

Verdichtetes Bauen in Brasilien.

Visum-Verlängerung im Samba Rhythmus

Bei der Einreise in Brasilien erhielten wir ein Visum für drei Monate Aufenthalt. Im Normalfall kann man dieses in einer Provinzhauptstadt um drei weitere Monate verlängern. Danach müssen wir als Schweizer das Land mindestens für ein halbes Jahr verlassen, erst dann kann man wieder einreisen.

Wir haben von einigen Reisenden gehört und gelesen, dass die Verlängerung eine langwierige (bis zu 2 Tage) und komplizierte Prozedur werden könne.

Wir waren auf alles gefasst und fuhren in Natal mit dem Quad zur Policia Federal. Ein gepflegter Beamter begrüsste uns recht freundlich und rückte zwei Stühle vor sein Pult und nahm sich unserer Unterlagen an.

Kurz darauf drückte er Brigitte zwei Einzahlungsformulare in die Hand und erklärte ihr, wo sie die Beträge - ausserhalb um die Ecke in einem Kiosk - einzahlen müsse. In der Zwischenzeit gesellte sich noch ein weiterer Kollege dazu und die zwei fragten mir "Löcher in den Bauch" und wir hatten richtig Spass miteinander. Nach Brigittes Rückkehr ging's ruck zuck und Verlängerungen für Personen war in unsere Pässe eingestempelt. Der flotte Beamte beschrieb uns auch den Weg zum Zoll im Hafen, wo wir die Fahrzeugpapiere für Robusto und die Kawi auch noch verlängern mussten.

Die paar Kilometer im zügigen Stadtverkehr waren schnell bewältigt, und wir wurden bei der Recetta Federal in ein Grossraumbüro zu einer attraktiven Dame gewiesen. Sie sprach weder spanisch noch englisch, war aber umso hilfsbereiter. Nachdem sie ihrem Chef unsere Papiere gezeigt und davon Kopien angefertigt hatte, stempelte sie alles ab und holte sich die Unterschriften beim Vorgesetzten. Nach insgesamt 20 Minuten verliessen wir mit unseren verlängerten Fahrzeugpapieren fast ein wenig fassungslos, aber sehr dankbar das Büro.

Die sogenannt langwierige Prozedur hat nun bei der Policia Federal sowie bei der Recetta Federal inkl. Fahrt zwischen den beiden Bueros keine 2 Stunden in Anspruch genommen. In dieser Zeit hätten wir es in der Schweiz sicher nicht geschafft. Aber hier geht's manchmal eben im Samba-Rhythmus.

...grosse Portionen

Wir flanieren an der Uferpromenade in einem Dorf, trinken in einer Strandbar eine Caipiriña und entschliessen uns, im Fischlokal zu speisen. Wir bestellen 2 verschiedene Menüs. Der Kellner nimmt die Bestellung ohne mit der Wimper zu zucken entgegen; wahrscheinlich ist er Touristen gewohnt. Bei der Bestellung staunten wir über die saftigen Preise und als aufgetischt wurde über die riesigen Portionen. Die Speisen waren sehr schmackhaft zubereitet und wir genossen das Mahl. Als wir die Menükarte fuer die Dessertbestellung nochmals studieren, fällt uns bei den Fischgerichten noch ein kleiner Zusatz auf: „für 2 Personen".

Sauber zur Arbeit

Ausserhalb von Pium stehen wir für einige Tage auf einem schönen Camping mit Fischteich und drei sauberen Schwimmbecken. Mit der Kawi fahren wir zum Einkauf und Internetbesuch ins nahe gelegene Stranddorf. Das Internet öffnet normalerweise um 09.00 Uhr. Bei unserer Ankunft um 10.00 Uhr stehen wir aber vor heruntergelassenen Rollläden. Ein netter Nachbar kommt, bringt uns zwei Stühle und sagt, wir sollen bitte warten, es daure nicht mehr lange, der Internetbetreiber sei noch unter der Dusche.

Verkehrsvergehen

Kurz vor der Abenddämmerung kommen wir von einer Strandfahrt mit dem Quad nach Pipa zurück. Eigentlich ist im Dorf die Strasse als Einbahnstrasse signalisiert. Das kümmert aber niemanden, es wird in beiden Richtungen gefahren. Um in einer Strassenbeiz noch einen Sundowner zu trinken, parken wir links gegen die Fahrtrichtung in einem Parkverbot. Wir geniessen das stimmungsvolle Treiben und den kühlen Drink. Zwei Polizisten in ihren schmucken Uniformen und den obligaten schwarzen Stiefeln fahren auf ihren Motorrädern vorbei, hupen kurz und grüssen mit dem Daumen nach oben. Mach das mal in der Schweiz!

PS: Kürzlich haben wir in der NZZ gelesen, dass im Aargau ein Versuch gestartet wird, dass die Motorradfahrer die Busspur benutzen duerften. Die zuständigen Beamten haben sicher noch nie Grossstadtverkehr in Brasilien erlebt.

Zigarren in einer Zigarrenfabrik in Bahia

Robusto's

In der Provinz Bahia besuchten wir zwei Zigarrenfabriken,

das sehr luxeriöse, auf Touristen ausgerichtete Danneman Kulturzentrum www.dannemann.com und
die echt urige Zigarrenfabrik Alfonso Menendez.

Bei der Namensfindung unseres Actionmobils entschieden wir uns für Robusto. Nicht nur, weil robusto in spanisch stark, rüstig, robust heisst, sondern auch wegen meiner Vorliebe für das Robusto-Format bei den Zigarren. Nun transportiert Robusto wieder viele kleinere Robusto's.

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