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Misswahlen in Argentinien


April 2010

Misswahl in Argentinien

Luzerner Treffen auf dem Camping in Villa General Belgrano/Argentinien

Wir treffen Andy und Sandra mit Ford 350 Entlebucher und Wädi mit Mercedes Sprinter aus Ruswil. Die Abende und Nächte sind kurzweilig, mit mir waren es drei Luzerner, die sich ohne abgemacht zu haben hier an Ostern trafen. Wädi wollte zu später Stunde einen guten Schnaps beisteuern. Er hatte zu Hause noch in eine seiner als destilliertes Wasser getarnte Flasche Schnaps abgefüllt. Da gab es wohl eine fatale Verwechslung - seine hier geöffnete Flasche enthielt nämlich echtes destilliertes Wasser für die Batterie. Leider hatte er die falsche Flasche mit wirklichem destilliertem Wasser für die Batterie mitgenommen. Es war nicht so tragisch, wir hatten auch so sehr viel Spass miteinander.

Andy und Sandra sind nun für drei Wochen in die Schweiz geflogen. Von dort werden sie uns Reiseführer für Russland, Mongolei, China sowie Asien mitbringen. Wir werden sie am 10. Mai in Buenos Aires wieder treffen. In BA auf der Botschaft können wir dann auch unsere neuen Schweizerpässe abholen; die alten sind vollgestempelt.

Gefährliches, sehr gefährliches, absolut schlimmes Buenos Aires

Was man hie und da über Grossstädte hört, wie wir kürzlich wieder über BA hört, schlägt alle Schauermärchen, dies sehr oft von Leuten, welche von Einheimischen leider nur das Negative über die Hauptstadt erfahren und es kritiklos und ohne Selbsterfahrung weiterplappern.

Ein jüngerer Reisender, welcher eben mal 2 Wochen in Südamerika, einige Tage davon bei argentinischen Freunden in Buenos Aires verbracht hatte, schlug sämtliche negativen Erzähl-Rekorde. Selber war ihm aber noch nichts passiert.

Wenn man die Grossstadtregeln befolgt, welche man in jedem mittelmässigen Reiseführer über Weltstädte nachlesen kann, kommt man sicher mit geringerem Risiko gut über die Runden. Wir durften BA insgesamt schon über drei Wochen geniessen und haben uns nie bedroht oder unwohl gefühlt.

Einmal brachten wir uns durch Selbstverschulden in La Boca nachts in eine etwas kritische Situation. Sogar dies ging gut aus und gibt nichts Dramatisches her zum Weitererzählen.

Falscher Zehner

Eine argentinische Zehn-Peso-Note entspricht ungefähr drei Schweizerfranken. Bei einer Mautstelle ausserhalb von Cordoba Richtung Villa Allende bezahlten wir die geforderten 6.70 Pesos mit einem Zehner. Die Kassiererin reichte mir die Note wieder zurück und sagte, diese sei gefälscht. Ich schluckte, entschuldigte mich mit der Erklärung, wir hätten diese hier in Argentinien angedreht bekommen und ich könne keinen Unterschied zu einem normalen Schein feststellen.

Von einem netten Motorradhändler in Allende bekamen wir die Adresse einer Firma für Servicearbeiten inkl. Vario - Matic-Einstellung an unserm ATV, zu welcher wir umgehend hinfuhren. Wider Erwarten wurden dort trotz Samstag die Arbeiten sofort ausgeführt. Erfreut ob dieses super Services fuhren wir wieder Richtung Villa Allende.
An der Mautstelle arbeitete noch dieselbe Kassiererin. Ich begrüsste sie mit: "So da sind wir wieder.". Brigitte reichte mir zum Bezahlen erneut eine der Zehner-Noten. Die Kassiererin begutachtete diese kurz und sagte: wieder ein Falscher! Brigi hatte tatsächlich nochmals dieselbe Blüte erwischt.

Peinlich, peinlich, war es doch bisher noch nie passiert, dass wir wissentlich Falschgeld kassiert oder weitergegeben hatten und nun bei derselben Person gleich zweimal und noch „angekündigt" mit demselben Schein. Brigi musste sich nachher noch eine kleine Predigt anhören. Nun haben wir das corpus delicti definitiv aus dem Verkehr gezogen.

Übernachtung 1.Mai

Nichtsahnend fuhren wir für einige Tage an einen tollen Campingplatz ausserhalb Buenos Aires an eine Lagune. Freitags standen wir auf dem Gelände ganz alleine; morgens weckte uns Vogelgezwitscher. Samstags wuchs die Besucheranzahl aber drastisch an - Feiertag 1. Mai.

Nachts um 23.00 Uhr wurden wir aus unserem Schlaf geweckt und mussten feststellen, dass ein Mercedes-Rundhauber Oldsmobil-Camper „Schnauze an Schnauze" rechtwinklig zu uns parkiert hatte.

4 Zelte wurden aufgestellt, Kinder spielten lautstark, Feuer für den späten Grillabend wurde angezündet... auch wir schliefen irgendwann wieder ein.
Morgens stellten wir uns die Frage „Warum Schnauze an Schnauze?" Sonntag abends dann ein kurzer Startversuch des „Oldies", wirklich nur kurz und danach...? Ein Klopfen an unserer Tür. Hilfe durch Überbrücken? Kurze Zeit später lief das urige Ding wieder und die Fahrt nach Hause konnte durch den 12 Personen zählenden Familienclan angetreten werden.

Kultur- und Kontinent-Wechsel

Im Herbst werden wir nach 4½ Jahren den tollen Kontinent Südamerika vorläufig verlassen und nach Europa zurückverschiffen. Ab Frühling 2011 möchten wir über Russland, die Mongolei und China dann Thailand, Vietnam, Malaysia, Kambodscha usw. bereisen. Indien lassen wir noch offen.

Einerseits bedauern wir den Weggang von dem uns sehr vertrauten Südamerika, andererseits freuen wir uns auf neue Abenteuer, verbunden auch mit einem Kulturwechsel.
Wir schliessen nicht aus, dass wir nach einigen Jahren von Alaska südwärts ziehend, Südamerika nochmals bereisen werden.

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