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Kambodscha und Phnom Penh


Juli 2012

Schwein gehabt!

Phnom Penh

Auf dem grossen Parkplatz des luxuriösen Hotel Cambodia fanden wir einen sicheren Stellplatz für Robusto. Der junge Front Manager hat die Hotelfachschule in Lausanne absolviert und kennt die Schweiz dank Generalabonnement bestens.

Wir besuchten das Nationalmuseum, den Kaiserpalast und die Silberpagode. Der legendäre, ehemalige Kriegsberichterstatter Treffpunkt während des Vietnamkrieges „Foreign Correspondents Club of Cambodia (FCCC)" im 2. Stock mit Blick auf den Mekong hat Vergangenheit und einen speziellen Charme. Wir schätzten die guten Drinks und die ausgezeichnet zubereiteten Speisen. Mit einem Tuk Tuk-Fahrer besuchten wir Slums zu Fuss und erhielten dadurch einen kleinen Einblick in das Leben der ärmsten der Armen. Die Stadt imponierte uns durch ihre multikulturelle Ausstrahlung.

Der oben erwähnte Tuk Tuk-Fahrer war ein aufgeweckter, gut englisch sprechender junger Mann. Bei der Preisverhandlung vor der Tour sagte Brigi zu ihm, er solle doch nach hinten sitzen, Edy würde fahren, das käme günstiger. Darauf antwortete er, wenn er hinten sitzen würde, würde er als Passagier den vom Fahrer geforderten Preis problemlos bezahlen!

Siem Reap

Auf dem 24 Stunden bewachten Parkplatz hinter dem National Museum stand Robusto auch während unseren Angkor Tempeltouren wohlbehütet.
Die teils weit auseinanderliegenden Tempelanlagen der Angkor Tempel erreichten wir mit unserem Quad problemlos. Wir konnten durch unsere Unabhängigkeit auch ideale Lichtzeiten zum Fotografieren wahrnehmen. Während vier Tagen sahen wir so einige alte Steine!

Ein Schweizer Paar leitet das Restaurant „Haven". Das Angebot umfasst ausgezeichnet zubereitete einheimische und westliche Küche. Waisenkinder, welche altershalber das Waisenhaus verlassen müssen, erhalten bei Eignung die Chance, im Haven einen Gastgewerbe-Beruf zu erlernen. Sie werden seriös ausgebildet und später an interessierte Betriebe weitervermittelt. Ein sinnvolles, zukunftsorientiertes Projekt.

Bootsausflug auf dem Tonle Sap

Obschon als Touristenfalle umstritten, mieteten wir ein Boot mit Bootsführer zum Besuch eines der über 150 Seezigeunerdörfer mit ihren hunderttausenden von Bewohnern. Für diese ist der See Transportweg, Marktplatz, Waschhaus, Badezimmer und Toilette in einem. Über 80% der Familien leben vom Fischfang, Süsswassergarnelen-oder Fischzucht. Die Leute leben unter schwierigsten Umständen in grosser Armut.

Der Bootsführer kündet uns noch ein Waisenhaus Besuch auf einem der schwimmenden Ponton an. Vorher könnten wir auf dem schwimmenden Gemeindeladen noch Lebensmittel oder Wasser für die Kinder einkaufen. Die Idee fanden wir gut!

Stinke sauer wurden wir aber, als wir die Preise der feilgebotenen Waren erfragten. Ein 50kg Sack Reis, welcher normalerweise etwa 30 Dollar kostet wurde für 85 Dollar angeboten. Eine Grosspackung Chinesischer Nudeln auch für einen völlig überrissenen Preis. Wasser, welches sie uns für das Kochen der Speisen im Waisenhaus empfahlen, gab es nur in 5 dl Plastik-Flaschen. Wir machten den wohlhabenden „Ladenbesitzer" auf diese Missstände aufmerksam. Wasser gibt es normal auch in 30 Liter Flaschen zu kaufen, aber da wäre natürlich nicht so viel zum Verdienen gewesen. Er meinte, dass die Mehreinnahmen von den überrissenen Preisen unter den Seezigeunern verteilt werden. Aufgrund der allerorts bekannten Realität konnten wir darauf nur den Kopf schütteln. Leider ist es so, dass die extreme Korruption in Kambodscha Alltag ist. Alles, wirklich alles ist verhandelbar. Sei es eine Verkehrs-Busse oder die abzuliefernden Steuern der besser verdienenden Leute. Nichts geht einfacher und schneller wie über eine hohle, dargebotene Hand einer korrupten Person, sei es ein Beamter oder sonst eine einflussreiche Persönlichkeit. Deshalb auch das riesige Gefälle zwischen reich und arm. Wir haben noch in keinem Land so viel bedrückende Armut, aber auch noch nie so viele Lexus gesehen.

Ausreise Poipet Kambodscha - Einreise Thailand

Da wir keine Papiere für Robusto und die Kawi von Kambodscha hatten, mussten wir nur die Pässe ausstempeln. Dies war in einigen Minuten erledigt, und schwupp standen wir vor der Thailand Grenze. Von rechts wird wieder auf Linksverkehr gewechselt.

Die sehr lange Kolonne von wartenden Leuten vor dem Gebäude der Thailändischen Immigration verhiess nichts Gutes. Wir lehnten das Angebot eines Schleppers, uns für 30 Dollar pro Person an der Warteschlange vorbei zu schleusen ab und standen eine Stunde später dann auch vor dem Schalter, wo wir dank unserer in Phnom Penh besorgten 3- Monats-Visa problemlos die Einreisestempel bekamen.

Für die Fahrzeuge bekommt man normalerweise ein temporäres Einfuhrformular für nur einen Monat, welches man bei irgend einem Zollbüro in einer Provinzhauptstadt verlängern kann. Da es dieses Mal für uns wichtig war, für Robusto und die Kawi wegen unseren bevorstehenden Namibia-Ferien mindestens 2 Monate zu bekommen, wurden wir uns untreu, und überzeugten den Beamten auf „thailändisch" mit einem „Geldschein". Scheinbar haben wir genug gespendet, bekamen wir für unsere Fahrzeuge doch je 6 Monate Aufenthalt!

Kurz nach der Grenze fanden wir eine Versicherungsagentur, welche unsere zwei Fahrzeuge preisgünstig versicherte.

Wir freuen uns einmal mehr auf Thailand!

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