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Von Argentinien nach Uruguay


Januar 2008

Casapueblo des Malers Jorge Paez Vilaro

Live life to the fullest

Im April 2007 parkierten Olli und Tina neben uns an einer Tankstelle nördlich von Santiago. Olli zeigte sich sehr interessiert an Robusto. Tina meinte, wir müssten ja ständig viele Fragen beantworten, und wir würden sicher lieber die Ruhe schätzen. Nichts dergleichen, wir hatten eine kurze, herzliche Begegnung. Sie selber waren für ein bekanntes, deutsches Reiseunternehmen mit einem LKW auf dem Weg, um für 6 Monate verschiedenen Reisegruppen einige Länder Südamerikas zu zeigen.

Kurz darauf erhielten wir von den beiden ein Mail, sie gratulierten uns zu Robusto und unseren im Web veröffentlichten Eindrücken.

Im August 2007 campierten wir im herrlichen Palmengarten des Hotels Maison Suisse in Nasca/Peru. Olli und Tina treffen mit ihrem LKW und 12 Reisefreudigen ein. Ein herzliches Wiedersehen findet statt. Gespannt schauen wir zu, wie die neue Gruppe das erste Mal unter kundiger Anleitung die Zelte aufstellt; alle sind voll beschäftigt.

Am nächsten Tag ergibt sich die Gelegenheit gemeinsam ein Glas zu trinken. Tina hält Olli den Rücken frei, und wir erfahren von ihm Interessantes und Lustiges.

Tags darauf verabschiedeten wir uns bis auf irgendwann.

Ende Dezember erhalten wir ein Mail von Tina mit der traurigen Nachricht von Ollis Tod. Der 43-jährige Olli geht während seines Urlaubes abends gesund ins Bett und wacht nicht mehr auf.

Wir sind tief betroffen, trauern und vermissen einen Reisebekannten mit seiner Herzlichkeit, dem wir nun nicht mehr begegnen können.

Punta del Este

Unser erster Eindruck von dem mondänen Badeort war „muy tranquillo". Wir deckten uns mit Frischwaren ein und verzogen uns über die Weihnachtstage an einen einsamen Strand nordwärts.

Zum Jahreswechsel reizte uns dieses Jahr, nur schon wegen des Feuerwerkes, Punta del Este. Da staunten wir nicht schlecht, welche Veränderungen sich zeigten: die Playas ab Mittag vollbesetzt, Autokolonnen, der Hafen gefüllt mit Jachten. Auf dem Camping war glücklicherweise kein Platz mehr frei und somit fanden wir am anderen Ende der Bucht, auf Punta Ballena einen Standplatz. Unser Logenplatz mit freier Sicht links auf die Skyline von Punta del Este, vorne auf den Atlantik, rechts auf die Bucht Ballena und hinter uns Casapueblo. So feierten wir Silvester mit der grandiosen Aussicht auf unzählige Feuerwerke. Wen wundert es, wir verlängerten unseren Aufenthalt um einige Tage.

Inglesa

Die Sonne brennt vom Himmel und wir beschliessen einen Strandschirm zu kaufen. Wie es so ist, befinden sich an der Kasse dann noch einige weitere Artikel im Einkaufswagen.

Wir ziehen mit unseren Einkaufstaschen ab. Bei der Umrechung des bezahlten Betrages stellen wir fest, dass wir etwas teuer eingekauft hatten.

Schau an: 150 Gramm von einem Bleu aus Frankreich importiert, kostete mehr als der Sonnenschirm.

Einladung

Im schmucken, touristischen Städtchen Colonia del Sacramento in Uruguay werden wir von Andy angehalten. Woher, wohin, wieso und wir werden für den drauffolgenden Abend zum Asado eingeladen.

Andy ist Schweizer und seit 22 Jahren in Südamerika. Vor 16 Jahren hat er ein Weingut 10km ausserhalb von Colonia gekauft. Die Gebäude sind toll restauriert und er bietet teils auch in neu erstellten Räumen Bed and Breakfast an. Eine Oase zum Erholen und Relaxen: www.posadagondwana.com

Bei wunderbarem Wetter genossen wir das von Andy und Isabella köstlich zubereitete Abendessen. Dazu gab es den gehaltvollen „El Tannat" aus der hauseigenen Kellerei.

Mit von der Partie waren zwei Schweizer Gäste, die für einige Tage auf der Posada ausspannten. Ursula lebte 2 Jahre in Venezuela und Brigit eröffnet in Buenos Aires ein B&B.

Es gab viel zu erzählen, der Wein ging nicht aus, und es wurde ein sehr langer, wunderschöner Abend.

Private Stadtführung

Wir sind in Diamante Argentinien und kurven am Ufer des Rio Parana beim Puerto Viejo rum. Eben an einem Polizeifahrzeug vorbeigefahren.

Eigentlich wollten wir über die Rambla Ramirez die Stadt durchqueren. Schade, ein LKW-Fahrverbotsschild. Wir halten an und fragen die uns verfolgenden Polizisten nach dem idealen Weg zum Nationalpark „Pre Delta".

Sie forderten uns auf, ihnen zu folgen: am Fahrverbot vorbei, unter einigen tiefhängenden Kabeln und Ästen durch. Nach jeder heiklen passierten Stelle kam der nach oben gestreckte Daumen des Polizisten aus dem Wagenfenster zum Vorschein.

Beim Auseinandergehen lachende Gesichter. Es hat wohl allen Spass gemacht.

Dank an das Actionmobil-Team

Im September 2005 haben wir den Umzug in unser mobiles Daheim gebührend gefeiert. Seither leben und reisen wir unlimitiert mit und auf Robusto.

Die ersten grossen Offroad-Prüfungen in Tunesien und Marokko hat das Fahrzeug mit Bravour bestanden. Pisten mit dem Schwierigkeitsgrad von easy bis sehr anspruchsvoll sowie als Zugabe noch wassergefüllte Schwemmtonebenen wurden mit Leichtigkeit gemeistert. Dann ging es über das grosse Wasser nach Südamerika.

Nach über 2 Jahren und rund 65'000km sind wir immer noch vollauf begeistert von dem Produkt, welches wir gemeinsam geplant und ihr für uns perfekt gebaut habt.

Viele Prüfungen und Erlebnisse haben wir mit Robusto in Südamerika, auf dem Kontinent der Gegensätze und Extreme erfahren:

  • Landschaftliche und kulturelle Vielfalt, abenteuerliche Gegenden sowie Tierparadiese erleben wir im eigenen Rhythmus mit dem Luxus, nicht täglich Koffer packen zu muessen.
  • In Patagonien genossen wir im Extremwind und -Wetter unser gemütliches, allwettertaugliches Daheim.
  • Auch auf der Carretera Austral bewährte sich der pistenfeste Einbau.
  • So manche Gewichtslimitierung von Brücken übersahen wir und kamen, auch dank drei Achsen und der optimalen Gewichtsverteilung auf der anderen Seite wohlbehalten an.
  • Nach Degustationen in Bodegas funktionierte Robusto dank genügend Stauraum als Weintransporter.
  • Mit unseren Wasservorräten konnten wir in der trockensten Wüste der Welt, im Mondtal "Valle de la Luna", die bizarren Erosionsformen tagelang erkunden.
  • Sterne gucken wir nicht nur von Observatorien, sondern auch durch unsere Schlafzimmer-Dachluke.
  • Unser turbogeladener MAN-Motor brachte uns wegen Zollformalitäten auf 5'060 Meter, Sauerstoffprobleme hatten nur wir.
  • Dank unserem gut isolierten und beheizten Daheim steckten wir extreme Temperaturschwankungen auf dem Salar de Uyuni komfortabel weg.
  • In La Paz kurvten wir am Hexenmarkt vorbei und spürbar verfolgen uns nur noch deren guten Wünsche.
  • Auf der für LKW gesperrten Plaza de Armas in der Inkahauptstadt Cusco lassen wir die Politessen sprachlos, aber pfeifend zurück.
  • Über steile und kurvige Pisten auf dem Rücken der Anden bezwingen wir tausende von Höhenmetern, wobei der Lenker von der Beifahrerin so manchen spitzen Schrei vernimmt.
  • 24 Grad Minus hindern uns nicht am Übernachten auf 4'300 Meter, um die bei Tagesanbruch aus dem Boden schiessenden Geysire zu beobachten.
  • Nach dem Absaufen in einem Vulkankrater auf 4'200 Meter kamen nicht nur Robustos 480PS schön ins Schwitzen.
  • An kilometerlangen, einsamen Stränden relaxen wir bei über 35 Grad und schlafen nachts in der eigenen, klimatisierten Luxus-Suite mit Meeressicht.

Trotz all dieser Erlebnisse macht Robusto bei den vielen, täglich von Interessierten geknipsten Fotos nach wie vor eine gute Figur. Auch funktionieren Wasser-Heizungs-Klima-Strom-Systeme einwandfrei.

Dank Eurer super Arbeit erleben wir mit Robusto grenzenlosen Fahrspass und Genuss auf unserer unlimitierten Reise.

Es danken die Nomaden

Edy und Brigitte mit Amigo

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