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Argentinien: Gedenkstein, Lagerplatz & Fiambreria Diapolo
Oktober 2025
100 Km Fahrt und nur 9 Fahrzeuge gekreuzt
Von Villa Union in Argentinien fuhren wir tagsüber mehr als hundert Km südlich. Auf der ganzen Strecke kreuzten wir nur 4 LKW-Sattelzüge und 5 Personenwagen. Interessant ist, dass auf diesen einsamen Strecken die Fahrer noch vermehrt mit Lichthupe oder durch Handzeichen grüssen. Wahrscheinlich durch das Bewusstsein, dass man im Falle einer Panne stark voneinander abhängig sein würde.
Einsamer Gedenkstein - das Verbrechen ohne Leiche
Auf einer langen Geraden fuhren wir an einem schwarzen Gedenkstein mit aufgemaltem Schweizerkreuz vorbei. Wir rätselten, was dieser auf sich hatte. Nach einigen Kilometern Fahrt entschlossen wir uns, umzukehren und der Sache auf den Grund zu gehen.
Der Stein erinnert an die Schweizerin Annegreth Würgler. Sie radelte einige Monate allein in nordosten Argentiniens und verschwand Ende August 2004 spurlos. Im Deutschen Netz findet man nur wenig Infos zur Sache.
Bei spanischen Suchergebnissen im Netz erscheinen aber leider ganz abstruse Informationen über das Verschwinden von Annegreth: mehrere Verdächtige, der Richter, der trotz fehlender Leiche einen Hauptverdächtigen zu 18 Jahren Gefängnis verurteilte, der Richter später selbst wegen einem begangenen Mord verurteilt wurde, einem ermordeten Autohändler…
Die Hypothesen darüber, was der jungen Touristin zugestoßen sein könnte, waren vielfältig. Alle Ermittlungen endeten jedoch in derselben Sackgasse.
Sehr tragisch und unglaublich. Diese Geschichte hat uns sehr nachdenklich gestimmt.
Im Zweifelsfall Lagerplatz wechseln
Camping Municipal, San José de Cachal. Wir gedachten, die Nacht auf diesem Platz zu verbringen. Beim Spazieren auf dem Gelände bedrängte uns ein verwahrloster, völlig betrunkener, junger Obdachloser. Er liess dann von uns ab und belästigte zwei andere junge Camper. Einige Zeit später, wir lagen in den Liegestühlen und lasen, lief er an uns vorbei, gestikulierte und stiess Drohungen aus. Ohne Worte - Brigitte und ich waren uns einig, und verliessen diesen Platz.
Fiambreria DIAPOLO
Ein Schinkenladen mit Tradition, sehr empfehlenswert. Wir wurden mit einer Verkostung von Rohschinken, Mortadella, Salami und Käse begrüßt.
Dem sehr guten Serrano-Schinken und dem selbstgebackenen Brot konnten wir nicht widerstehen. Der bevorstehende Grenzübergang nach Chile, wo für Schinken absolutes Einfuhrverbot ist, wurde kurzerhand verschoben. Schinken hatte Vorrang.
Die Degustation im Familienweingut El Milagro ließen wir wegen den zu heißen Temperaturen (40Grad) ausfallen.
